Stufe A Baby-/ Kleinkinder-Schwimmen

Eltern-Kind-Schwimmen
5 - 24 Monate

Inhalt

  • Gewöhnung der Babys / Kleinkinder an die Umgebung und das Wasser unter der Dusche und im Schwimmbecken
  • Spielerisch aufbauende, dem Alter angepasste Aktivierung bzw. Frühförderung im Wasser
  • Eventuell, je nach Alter: Mundverschluss, Untertauchen (kein primäres Kursziel) und Aussteigen aus dem Wasser
  • Anwendung diverser Halte- und Stützgriffe im Wasser
  • Kurselemente, welche die Bindung zwischen dem Baby bzw. Kleinkind und der Begleitperson fördern
  • Systematischer Aufbau der Wassergewöhnung und der Wasserbewältigung
  • Viel Spass, Freude und Zeit, um sich wohlzufühlen

Lernziele

  • Die Babys / Kleinkinder sollen nach individuellem Lerntempo in lust- und freudvollen Lektionen das Element Wasser erleben und möglichst unverfälscht spüren
  • Individueller, behutsamer Beginn einer umfassenden Wassergewöhnung
  • Begleitperson und Baby / Kleinkind fühlen sich wohl
  • Sensibilisierung von Risiken im Wasser
  • Förderung / Stärkung der sozialen Bindung zwischen Baby / Kleinkind und Begleitperson
  • Förderung der motorischen Entwicklung
  • Förderung der sensomotorischen (Zusammenspiel von Spüren & Bewegen) Entwicklung
  • Förderung / Stärkung bzw. Kräftigung der Atemorgane bzw. deren Funktion
  • Förderung des somatischen Nervensystems (aktiv gesteuert = Bewegung wird ausgeführt)
  • Förderung des vegetativen Nervensystems (autonom gesteuert = Atmung passiert einfach)

Voraussetzungen

Entsprechendes Alter und allgemein guter Gesundheitszustand


In den Baby-/ Kleinkinder-Schwimmkursen der Stufe A von Bernis Schwimmschule geht es um eine weitumfassende, spielerisch, freudvoll aufgebaute Wasserfrühgewöhnung. Während allen Lektionen betreut und motiviert ein Elternteil oder eine Bezugsperson das Baby / Kleinkind im Wasser. Maximal 12 Elternteile mit je einem Baby bzw. Kleinkind nehmen an einem Kurs teil. Ein Eltern-Kind-Kurs (ElKi-Kurs) der Stufe A dauert im Durchschnitt 10 – 12 Lektionen. Einmal wöchentlich sind die kleinen Sprösslinge mit ihrer Begleitperson während 30 Minuten im 33 °C warmen Wasser.

In unseren Kursen werden Sie von motivierten, fachlich bestens ausgebildeten KursleiterInnen betreut. Unsere Lektionen sind so aufgebaut, dass jeder Elternteil ein individuelles Lerntempo und die unterschiedlichsten Inhalte auf seinen Sprössling abstimmen kann.

Jedes Kind soll bestmöglich in fröhlicher Umgebung und nach seinem aktuellen physischen und psychischen Entwicklungsstand gefördert bzw. unterstützt werden. Hinter unseren lust- und freudvollen Lektionen steht eine aufbauende Struktur der Wasserfrühförderung, welche zielgerichtet und sukzessiv ein Fundament in der Wassergewöhnung wachsen lässt. In unseren auf das jeweilige Alter abgestimmten Fortsetzungskursen gewähren wir einen systematischen Auf- und Ausbau der Wassergewöhnung bzw. des Schwimmen lernens.

Juhuuii, wir nehmen teil, was müssen wir beachten?

  • Unmittelbar vor dem Schwimmen keinerlei Esswaren mehr einnehmen.
  • Bitte nur Badezeug mitnehmen. Jedes Baby / Kleinkind muss eine Badehose oder Badewindel (auch in unserem Shop erhältlich) tragen. Empfehlenswert sind Duschmittel, Körpercreme und eventuell ein zusätzliches Badetuch, um darauf wickeln zu können. Wandhaartrockner sind vorhanden.
  • Jegliche Art von Schmuck ist vor der Lektion zu entfernen – Verletzungsgefahr!
  • Kursteilnehmer, welche Wegwerfwindeln zu entsorgen haben, dürfen diese in die Abfalleimer der Garderoben werfen.
  • Schwimmhilfen wie z.B. "Flügeli" etc. benötigen wir keine!
  • Bitte die Garderoben nicht früher als 10 min. vor Kursbeginn betreten und nicht zu früh in der Schwimmhalle warten, da bereits ein Kurs läuft und die Teilnehmenden sonst abgelenkt werden.
  • Wir versammeln uns alle jedes Mal ungeduscht in der Schwimmhalle.
  • Für die Betreuung vor und nach der Lektion sind die Eltern / Betreuungsperson verantwortlich.
  • Bitte erst bei Kursbeginn ins Wasser steigen. Das Badespielmaterial in der Halle darf nicht zum Spielen entfernt werden.
  • Pro Kind ist nur eine Begleitperson im Wasser zugelassen.
  • Während den Lektionen möchten wir, dass zuschauende Eltern nicht sprechen (keine Handys). Wir sind am Unterrichten.
  • Während den Lektionen besteht keine Möglichkeit, dass sich gleichzeitig andere Personen (Geschwister, ein weiteres Elternteil) im Wasser aufhalten.
  • Kursausfälle Ihrerseits können nicht an einem anderen Kurstag nach- oder vorgeholt werden.
  • Bei Krankheit Ihres Kindes darf an dessen Stelle kein "Ersatzkind" teilnehmen.
  • Nach Kursende bitte umgehend duschen, anziehen und die Garderobe baldmöglichst verlassen.
  • Nach dem Kurs einen kleinen Snack und Getränk bereithalten. Lebensmittel müssen ausserhalb der Garderobe konsumiert werden.
  • Kursfortsetzung: Gegen Kursende erhalten alle Teilnehmer automatisch die neuen Anmeldeunterlagen per Post zugestellt. Anmeldungen werden gerne mittels schriftlich ausgefüllten Anmeldeformulars auf dem Postweg, per Fax oder E-Mail entgegengenommen. Allen Kursteilnehmenden, welche sich für einen direkten Folge- oder Wiederholungskurs anmelden, wird ein Platz zugesichert. Der jeweilige Anmeldeschluss ist verbindlich.

Informationsabend

Damit keine falschen Erwartungen an unsere Kurse entstehen, bieten wir vor jedem Kursbeginn einen öffentlichen Informationsabend an. Gerne erläutern wir Ihnen unsere Ansichten, Schwerpunkte und Zielsetzungen der einzelnen Kursstufen. Die Bereiche des Möglichen, respektive des Unmöglichen, werden aufgezeigt und begründet. Eine Menge Informationen, wie zum Beispiel "Motorische Entwicklung im Wasser" oder "Gesundheitliche Aspekte im Schwimmen", werden an diesem Abend vorgetragen. Zudem sind Videoausschnitte aus unseren Kursen zu sehen. Selbstverständlich bleibt auch genügend Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten.

KursleiterInnen

Unsere KursleiterInnen verfügen über eine langjährige Erfahrung im Unterrichten unterschiedlichster Altersstufen und sind zudem nach den aktuellsten Schulungsmethoden und den neusten Wissenserkenntnissen ausgebildet. Ausserdem besitzen alle KursleiterInnen eine pädagogische Grundausbildung (Primarlehrer, Sportlehrer). Zudem verfügen alle KursleiterInnen über die relevanten Sicherheitsbrevets der SLRG (Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft). Regelmässige externe, sowie interne Weiterbildungen sorgen für eine hochstehende Schulungsqualität. Für unseren sehr hohen Qualitätsstandard ist nur ein kleines Team (zwei Kursleiterinnen & ein Kursleiter) verantwortlich. Dies gewährt Ihnen, und vor allem Ihren Kindern, eine einmalige Kontinuität in der Betreuung. Ebenfalls kann dadurch eine enge und intensive Kommunikation unter den KursleiterInnen statt finden. Gerade beim Wechsel einer Kursstufe schätzen Sie diesen Vorteil.
Genauso ist mit einem kleinen Team gewährleistet, dass die Synchronisation sämtlicher Schulungsinhalte unserer zahlreichen Kursstufen bestens ineinandergreifen.
Last but not least – Bei telefonischen Anfragen sprechen Sie immer mit jemandem, der auch unterrichtet und Sie fachlich in jeder Hinsicht professionell beraten kann – Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Kursinhalte und Lernziele

Die folgenden neun Punkte der sogenannten Wassergewöhnungstreppe stellen das Grundgerüst einer umfassenden und seriösen Wassergewöhnung / Wasserbewältigung dar. Diese Lernstufen werden je nach Alter und dem aktuellen Niveau der zu unterrichtenden Gruppe gewichtet und angepasst. Jeder Punkt steht für einen Lerninhalt, welcher für den Lernerfolg der Wassergewöhnung / Wasserbewältigung unabdingbar ist.

Wassergewöhnungstreppe

"Vertraut werden"
Mit der Umgebung, visuell und akustisch

"Gewöhnung"
An Nässe und Kälte (Dusche)

"Schaffen von Wasserkontakt"
Wasserdruck wahrnehmen, Wasserwiderstand und veränderte Sinnesleistungen spüren

"Atemtechnik, (kurzes) Untertauchen"
Mundverschluss, Atmungskoordination (unter Wasser ausatmen)

"Aufenthalt unter Wasser"
Tauchen, Erfahren des Auftriebes, aktives Ausatmen (Mund und Nase)

"Lösen des Kontaktes"
Zu Boden, Wand oder Bezugsperson

"Einnehmen einer flachen Wasserlage / Schwebelage"
In Brust- und Rückenlage. Bewusste Atmung und Kopfhaltung zur Regulierung der Schwebelage

"Gleiten"
In Brust- und Rückenlage. Einnehmen einer strömungs- und widerstandsgünstigen Position.

"Antreiben"
Dem kindlichen Körperbau und der individuellen physischen und psychischen Leistungsfähigkeit angepassten Antriebsbewegungen (Mischtechniken). 


Im Verlaufe des Kurses wird der Elternteil mit seinem Baby / Kleinkind zahlreiche Übungs- und Spielformen erleben und ausprobieren, welche in die einzelnen Lerninhalte der Wassergewöhnungstreppe eingebettet sind. Bedenken Sie jedoch, dass Ihr Kind in diesem Alter ein sehr langsames Lerntempo aufweist. Es kann durchaus vorkommen, dass eine Übung geklappt hat und in der nächsten Lektion geht es plötzlich nicht mehr so gut. Mit ein bisschen Erfahrung und Einfühlungsvermögen wird es Ihnen schnell gelingen, auf einem angepassten Niveau zu üben. Es gilt aber auch hier folgender Leitsatz: Beim Baby / Kleinkind sollte ein positiver, bereitschaftlicher Ausdruck erkennbar sein. Er bestimmt das Unterrichtsniveau mit seinem individuellen Lerntempo und seinem physischen, sowie psychischen Entwicklungsstand. Die manchmal etwas zu hohen Erwartungen der Eltern sind hier fehl am Platz und haben auf das Gesamtverhalten des Babys / Kleinkindes einen stark negativen Einfluss. Denn ohne Freude, welche nur in einer lustvollen Umgebung entstehen kann, lässt sich kein Interesse wecken, geschweige jemandem etwas beibringen.

Die Wassergewöhnung / Wasserbewältigung ist der elementarste und zeitintensivste Teil auf dem Weg um Schwimmen zu lernen und folgt in seinem Aufbau einem logischen System. Bereits im Baby / Kleinkinder-Schwimmen können erste "Schrittchen" auf diesem Weg bewältigt werden – ohne Druck und in lustvoller, spielerischer Umgebung. Wassergewöhnung / Wasserbewältigung ist übrigens auch bei spezialisierten Wettkampfschwimmern ein stets fortlaufender und zeitaufwendiger Prozess. Die grundlegende Wassergewöhnung / Wasserbewältigung soll dem Schwimmanfänger, egal welchen Alters, Gelegenheit bieten, die besonderen Eigenschaften des Wassers, ohne Angst und Leistungsdruck, kennenzulernen.

Was lernt mein Kind?

Bitte erwarten Sie nicht, dass nach 10 Lektionen die Wassergewöhnung / Wasserbewältigung Ihres Kindes abgeschlossen ist, oder dass Ihr Baby / Kleinkind bereits schwimmt. Es kann und darf nicht das Ziel sein, dem Baby / Kleinkind etwas anzugewöhnen, was es aus entwicklungsphysiologischen Gründen (noch) nicht schaffen kann. Zielgerichtete und koordinierte Fortbewegungen, bei gleichzeitig genügender Sauerstoffversorgung, sind im Baby- / Kleinkindalter schlicht nicht möglich. Oder anders ausgedrückt, koordinierte Antriebsbewegungen (Schwimmen) über eine längere Distanz im tiefen Wasser, wobei die Atmung sichergestellt ist, sind noch nicht möglich. Dennoch lassen sich durch regelmässige Aufenthalte im Wasser und durch zielgerichtete, dem Alter angepasste Übungen, erstaunliche Erfolge im Bereich der Wassergewöhnung / Wasserbewältigung erzielen. Sicher ist, dass mit einem Kurs im Baby / Kleinkindalter einen Anfang für eine vielfältige, erlebnisreiche und freudvolle Wasserentwicklung bis hin zum technischen Schwimmen gelegt wird.

Die Lernziele, welche von den einzelnen Babys / Kleinkinder im Kurs erreicht werden können, sind sehr individuell. Einerseits hängt dies stark von der psychomotorischen Entwicklung jedes Kindes, anderseits vom Verhalten der Begleitperson ab. Steht nun dieser Anfang, ist es von extremer Wichtigkeit, dass regelmässig "ins Wasser" gegangen wird. Bei Babys unter 10 Monaten ist eine Pause von ca. 2 Wochen schon zu lange, um effizient an bereits erworbene Wassergewöhnungselemente anzuknüpfen. Sollten Sie also gewillt und motiviert sein in kurzen Abständen regelmässig in das Wasser zu gehen, ist es ein grosser Vorteil für Ihr Baby / Kleinkind, wenn dies auf ähnliche Art und Weise wie im Kurs geschieht. Ebenfalls ungünstig ist nach einem Kurs die regelmässige Verwendung von Auftriebsmittel (Flügeli). Die ganze Lernbasis, welche im Kurs gelegt wurde, wäre dadurch in kürzester Zeit wieder verschwunden.

Was ist meine Aufgabe als Elternteil bzw. Begleitperson?

Der bewusste und enge Umgang mit Ihrem Sprössling ist sicher einer der wichtigsten Gründe, um früh ins Wasser zu gehen. Eltern lernen ihr Kind besser kennen, erfahren wie ihr Kind reagiert und gewinnen einen grösseren und tieferen Kontakt zum Kind. Beide dürfen sich einmal pro Woche bewusst spüren und festhalten – oder loslassen. Jede Begleitperson ist der/die eigentliche/r Schwimmlehrer/in des Babys / Kleinkindes und wird die Instruktionen der KursleiterIn an seinem Sprössling weitergeben. Das Elternteil beschäftigt sich ausschliesslich mit dem eigenen Kind im Wasser. Es ist daher von zentraler Bedeutung, wie sich die Begleitperson vom Element Wasser begeistern lässt und dies dem Kind motivierend, unterstützend und lustvoll übermitteln und vorleben kann. Da die Kinder in diesem Alter noch keine bis eine schwache Aufnahmefähigkeit über die Sprache verfügen, ist es entscheidend, wie die Begleitperson das von der Kursleiterin Erklärte mit Mimik und Gestik auf den eigenen Sprössling übertragen kann. Wunderbar bezaubernd ist die Begeisterungsfähigkeit und Motivation der Begleitperson, welche spürbar auf das Baby / Kleinkind übertragen wird. Im Kurs kann es durchaus vorkommen, dass ein ElKi-Paar eine Übung auf einem völlig anderen Schwierigkeitsniveau, eben auf sein Kind angepasst, umsetzt, als dies ein anderes Zweiergespann vornimmt. Etwaige Niveau- und Altersunterschiede, sowie die unterschiedlichen Entwicklungszustände der einzelnen Babys / Kleinkindern lassen sich mit dieser Organisationsform (Eltern-Kind) optimal ausgleichen.

Sicherlich ist die Begleitperson auch eine Art "Schwimmflügeli", aber nicht vergleichbar mit deren Nutzen. Bei starren Auftriebsmitteln
(z.B. Flügeli) kann keine angepasste, eben eine sich verändernde, Hilfe entstehen. Diese ist aber für die Kinder von höchstem Nutzen. Denn nur mit einer angepassten und dosierten Hilfeleistung nimmt ihr Sprössling die wasserspezifischen Auswirkungen an seinem Körper wahr.

Die Wassertiefe im Kurs beträgt ca. 1,2 Meter. Die Begleitpersonen können bequem aufrecht stehen und haben die Gelegenheit, nützliche und am jeweiligen Kind angepasste Halte- und Stützgriffe anzuwenden. Die elterlichen, stützenden Hände ersetzen den Einsatz von Auftriebsmitteln (z.B. Flügeli), welche in keinem unserer Kurse (auch nicht im Kinder-Schwimmen) zum Einsatz kommen.

Soll mein Kind schon tauchen?

Ein viel diskutiertes Thema in den Kursen ist das Tauchen. Dabei sind einige wichtige Kenntnisse notwendig. Es gibt Baby / Kleinkinder in diesem Alter, welche gerne ein kurzes Untertauchen mit sich geschehen lassen. Für dieses Vorgehen ist ein gezielter, aber sehr behutsamer Aufbau unbedingt notwendig. Andere hingegen erleben schlechte Erfahrungen im Tauchen und das viel geschluckte Wasser erschwert einen positiven Kursverlauf. Diese Kinder verkrampfen sich und fühlen sich meistens nicht mehr wohl.

Alle Babys werden mit einem Überlebensschutz im Wasser geboren, dem sogenannten Atemschutzreflex. Sobald die Gesichtshaut durch Wasser benetzt oder durch vermehrte Luftströme stimuliert wird, setzt reflektorisch eine Atempause ein. Babys werden also unter Wasser nie einatmen. Aus dieser Feststellung kann folgendes Fazit gezogen werden: Neugeborene bis ca. zum 6. / 7. Lebensmonat können kein Wasser in die Lungen einatmen. Ein sogenanntes "verschlucken in den Magen" kann jedoch vorkommen. Leider lässt sich der Atemschutzreflex nicht über die besagte Altersgrenze angewöhnen. In den Kursen für die Kleinsten sind wir vorsichtig im Umgang mit dem Tauchen. Sobald der Atemschutzreflex nicht mehr vorhanden ist, kann das Tauchen mit gesundheitlichen Komplikationen verbunden sein. Zu beachten ist auch der Wasserdruck. Anders als beim Erwachsenen kann ein Baby den Wasserdruck nicht ausgleichen. Bereits ab 80 cm Tauchtiefe kann der Druck das Trommelfell teilweise aus den Verankerungen zerren und somit gesundheitliche Schäden hervorrufen.

Der letzte Bereich, welchem ebenso grosse Beachtung geschenkt werden muss, lässt sich in keiner Literatur nachlesen. Es handelt sich um die psychischen Eindrücke und die Verarbeitungen der erlebten Tauchsequenzen des Babys. Niemand kann wissenschaftlich diese Taucherfahrungen eines so jungen Menschen genau aufzeigen. Ebensowenig lassen sich die Auswirkungen eventueller Traumata bei den Babys erforschen. Bedenken Sie: Ihr Sprössling kann nicht selber entscheiden, ob er tauchen will. Diese Erkenntnis hinterlässt hinsichtlich dem Tauchen mit Babys ein grosses Fragezeichen.

Wenn in unseren Kursen "getaucht" wird, dann nur unter Einhaltung und Beobachtung folgender Faktoren: Begleitetes und vorsichtiges Herantasten für das Baby, sowie für den Elternteil; positiver und bereitschaftlicher Gesichtsausdruck des Babys (soweit dies zu beurteilen ist); niemals länger als 2 – 3 Sekunden und nicht tiefer als 50 cm.
Gelingt es dem Elternteil ein gegenseitiges Vertrauen im Wasser aufzubauen und aufmerksam das Befinden des Kindes zu überprüfen, steht einem behutsamen Aufbau für einen Tauchversuch unter Einhaltung oben genannter Bedingungen nichts mehr im Wege.

"Flügeli" – Ja / Nein?

Jede Art von Auftriebsmitteln oder sogenannten Schwimmhilfen verfälschen die spezifischen Eigenschaften des Wassers (z.B. Widerstand, Auftrieb etc.) und haben, wenn es um eine beaufsichtigte resp. betreute Wassergewöhnung geht, nichts im Wasser zu suchen. Mit zielgerichteten und dosierten Hilfeleistungen der Eltern lernen die Babys / Kleinkinder von Anfang an die Auswirkungen des Wassers auf ihren eigenen Körper kennen und damit umzugehen. Ein späteres, sehr aufwendiges und mühsames Umgewöhnen kann somit vermieden werden. Entsprechend setzen wir bewusst keine Schwimmhilfen in allen unseren Kursen ein. Ausnahmen bilden Verwendungen bei behinderten Kindern. Hier wird mit gezieltem Einsatz von Auftriebsmitteln einen Ausgleich zur Erlangung einer Auftriebssymetrie herbeigeführt.

Kann ein nichtbehindertes Kind nicht permanent im / am Wasser betreut werden, stellt dies eine Ausnahmesituation dar, in der auch wir einen Einsatz dieser Hilfsmittel als sinnvoll erachten.

Aufgepasst: Sämtliche Auftriebsmittel ersetzen kein wachsames Elternauge – NIE!

Ist eine Kurswiederholung sinnvoll?

Nach einem besuchten ElKi A Kurs ist es von grosser Wichtigkeit, die erworbenen und geübten Wassergewöhnungselemente in kurzen Zeitabständen regelmässig zu wiederholen und weiter auszubauen. Nur so kann ein kontinuierlicher Lernfortschritt erlangt werden. Ideal wäre einmal wöchentlich ein Aufenthalt im spassigen Nass. Kursteilnehmer, welche diese regelmässigen "Wassererlebnisse" in unseren Kursen umsetzen möchten, sollten beachten, dass ein mehrmaliges Wiederholen derselben Kursstufe nicht mit einem Lernstopp des Kindes verbunden ist. Solange sich Ihr Sprössling im Alter von 5 Monaten bis 2 Jahren befindet, werden Sie in derselben Kursstufe (A) bleiben. In der Praxis werden diese Eltern mit ihrem Baby / Kleinkind ähnliche Übungen, jedoch auf einem individuell gesteigerten und angepassten Niveau, umsetzen. Innerhalb derselben Kursstufe lassen sich somit weitere Lernschritte schulen und die Wassergewöhnung weiter festigen bzw. ausbauen. Sobald die Kinder das Alter von mindestens 2 Jahren erreicht haben, steht einem Besuch im ElKi B nichts mehr im Wege. Die ElKi-Kurse der Stufe A eignen sich ausgezeichnet als Vorbereitung auf die ElKi B Schwimmkurse, da sie inhaltlich auf diese abgestimmt sind.

Der Unterschied vom ELKi A gegenüber ElKi B

Bei beiden Stufen müssen die Babys resp. die Kleinkinder keine Vorkenntnisse besitzen. Einziges Kriterium sind die Altersbegrenzungen. Eltern-Kind-Schwimmen Stufe A: 5. Monat bis 2 Jahren. Eltern-Kind-Schwimmen Stufe B: 2 bis 4 1/2 Jahren. Zwischen dem 1. 1/2 und 2. Lebensjahr kann eine entwicklungspsychologisch bedingte "Lücke" entstehen. Was heisst dies Konkret? Kleinkinder in diesem Altersbereich sind unter Umständen nicht motiviert genug, um den lebhaften und fantasievollen Anweisungen der Begleitperson zu folgen. Vielmehr fasziniert in diesem Alter das "selber Ausprobieren". Anweisungen der Eltern werden als überflüssig wahrgenommen. Antworten wie: " Das weiss ich dänk scho", oder "Muesch mers nöd säge, ich chas dänk scho lang " sind typisch in diesem Alter und unterstreichen eine normale Entwicklung der Selbständigkeit. In der Praxis belegen aber beinahe alle Eltern mit ihren Kindern die Kurse der Stufe A, trotz dieser eher kritischen Entwicklungsperiode. Selbstverständlich muss die Begleitperson vorgängig abschätzen, ob eine Teilnahme während dieser Alterssequenz sinnvoll ist, und das Wohlfühlen für beide im Kurs trotzdem nicht zu kurz kommt.

In der Stufe A findet die ganze Lektion im Tiefwasser (standtief für die Eltern) statt. Die Babys / Kleinkinder und der Elternteil erleben einen ganz nahen und intensiven Kontakt im Wasser. Für die Kinder der Stufe B findet ein Teil der Lektion im Tiefwasser, der andere Teil im standtiefen Wasser, statt. Die damit bestehende Wasserbewegungsfreiheit im ElKi B soll den Kindern ein möglichst selbständiges Experimentieren ermöglichen.

Baby-Schwimmen, ein kurzer Rückblick

Das Baby-Schwimmen ist entgegen landläufiger Meinungen keine Modeerscheinung. Schon immer haben Mütter in verschiedenen Ländern der Erde ihre Babys frühzeitig in natürlichen Gewässern mit dem Wasser vertraut gemacht. Schriftsteller und Völkerkundler berichten von Badeszenen, bei denen Mütter mit ihren Neugeborenen über die normale Körperreinigung hinaus im Wasser spielten und plantschten. Schon zum Ausgang des letzten Jahrhunderts erschienen wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema. In verschiedenen Ländern, wie England, Niederlande und Deutschland, wurden Forschungsprojekte zu diesem Thema ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es weltweit Studien über das Baby- und Kleinkinder-Schwimmen. 1968 wurde z.B. an der Sporthochschule Köln damit begonnen und 1975 wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Laut dieser Untersuchung beeinflussen Bewegungen im Wasser die Kinder intensiver als Bewegungen an Land. Auch gezielte Bewegungsschulung in den ersten 22 Monaten sollten die späteren motorischen Bewegungsfertigkeiten nachhaltig beeinflussen. Trotz diesen Untersuchungen fand das Baby- & Kleinkinder-Schwimmen bei Pädagogen und Sportwissenschaften erst in den siebziger Jahren grösseres Interesse. Seit Mitte der 90er Jahre wird an Sporthochschulen die Unterrichtsforschung im Baby- und Kleinkindbereich durchgeführt. Die veröffentlichten Ergebnisse: Teilnehmende am Baby-/ Kleinkinder-Schwimmen zeichnen sich gegenüber ihren Altersgenossen durch eine bessere situative Anpassung, grössere Selbstsicherheit und Selbständigkeit aus.

Inzwischen wird das Baby-/ Kleinkinder-Schwimmen durch die Medizin, Pädagogik und Sportwissenschaften erforscht und stetig weiterentwickelt. Durch die Entdeckung der Ultraschalluntersuchungen, die Forschungsergebnisse über die Entwicklung des Kindes im Mutterleib liefern, können die Inhalte beim Baby-/ Kleinkinder-Schwimmen besser begründet werden. Bereits zwei Weltkongresse über das Baby-/ Kleinkinder-Schwimmen haben stattgefunden und es wird ein europäischer Zusammenschluss aller Institutionen angestrebt. Tagungen und Kongresse finden alle zwei Jahre statt.

In den siebziger Jahren ging es noch darum, wessen Baby am längsten in Rückenlage schweben oder untertauchen konnte. Dies gehört der Vergangenheit an! Heute wird nicht mehr experimentiert. Das Baby bzw. Kleinkind soll nicht Schwimmen lernen, sondern das Element Wasser entdecken, Erfahrungen sammeln, entspannen wie auch aktiv sein dürfen. Dies geschieht mit der Mutter, oder dem Vater, und durch die Hilfe einer gut ausgebildeten Kursleitung.

Ihr Baby/ Kleinkind freut sich und ist dankbar …

Je früher Sie regelmässig mit ihm unter professioneller Anleitung ins Wasser gehen, desto eher wird sich ihr Sprössling freudvoll, unbeschwert und lustbetont an das herrliche Urelement Wasser gewöhnen. Auf diese Art und Weise werden günstige Voraussetzungen für ein Schwimmen lernen mit vielen positiven Erfahrungen geschaffen, was wir von Bernis Schwimmschule jedem Kind von Herzen wünschen. Ihnen wünschen wir schon heute viel Spass in einem unserer Kurse. … bis bald!

end faq

 

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